Andrej Chadanowitsch

© Andrei Liankevich

Andrej Chadanowitsch (belarussisch Андрэй Хадановіч), geboren 1973 in Minsk, ist seit seinem Debüt Anfang der 2000er Jahre eine der zentralen Figuren der belarussischen Lyrik. Sein Werk ist durch sprachliche Vielfalt und stilistische Experimente gekennzeichnet. Chadanowitsch orientiert sich an den Höhepunkten der osteuropäischen Lyrik, zögert aber nicht, popkulturelle Elemente aus der Rock-Musik, dem Rap und städtischem Slang in seine Dichtung zu integrieren. Er singt auch selbst. Die Videoaufnahmen seiner Straßenlesungen und -konzerte verbreiteten sich während der Massenproteste in Belarus 2020 blitzartig durch die Sozialen Netzwerke. Chadanowitsch übersetzt aus dem Französischen, Englischen, Polnischen, Russischen und Ukrainischen. Seine Lyrik wurde in 15 Sprachen übersetzt, seine Einzelbände erschienen in Polen, Schweden und der Ukraine. Er unterrichtet französische Literatur an der Belarussischen Staatlichen Universität in Minsk. Seine kritischen Essays reflektieren Jahr für Jahr den Stand der belarussischen Lyrik. So sind seine vielfältigen Aktivitäten für das Funktionieren der Literaturszene unverzichtbar. Er ist Mitglied des belarussischen PEN-Zentrums und Schriftstellerverbandes.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Škola travy („Grasschule“). Knihazbor, 2019.
Ciahnik Chicago-Tokio („Zug Chicago-Tokio“). Lohvinaŭ, 2016.
Natatki tatki, kniha vieršaŭ dlia dziaciej („Vaters Notizbuch“, Kindergedichte). Medyjal, 2015.
Niesymetryčnyja sny („Asymmetrische Träume“). Lohvinaŭ, 2010.
Berlibry („BerLibres“). Lohvinaŭ, 2008.
From Belarus with Love. Fakt, 2005.
Listy z-pad koŭdry („Briefe von unter der Decke“). Lohvinaŭ, 2004.
Ziemliaki, albo Biełaruskija limeryki („Landsleute, oder Belarussische Limericks“). Lohvinaŭ, 2004.

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